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Gut zu wissen

Dominanz und Aggression

Was unter Wölfen gilt, sollte auch für Menschen verständlich sein: Dominanz und Unterwerfung sichern Frieden und soziale Ordnung und schützen vor innerartlicher Ausrottung. Dazu kommunizieren die Tiere mit deutlicher Körper- und Lautsprache.

Dominanz und Aggression
Dominanz und Aggression

Leider empfinden Menschen jedoch vielfach alleine schon das Wort Dominanz als Bedrohung, weil sie von sich ausgehen und unter dominieren, dass vom lateinischen dominari (überlegen sein) abgeleitet ist, „beherrschen“ oder „vorherrschen“ verstehen. Dominanz ist eine sowohl veranlagte als auch erlernbare Eigenschaft, die nicht mit Selbstsicherheit verwechselt werden darf. Aggressive Dominanz dagegen ist herangezüchtet und mit einem Sprengsatz vergleichbar.

Scharrt ein Rüde nach dem Markieren, ist das für ihn ein natürliches dominantes Verhalten, das bei selbstsicheren Tieren in Einzelhaltung ohne korrigierenden Kontakt zu anderen Hunden oftmals zu beobachten ist. Auch Hündinnen, die zwar eher selten scharren und markieren, können durchaus dominant sein.

Verhaltensstörung oder anerzogene/biologische Eigenschaft?

Bei Dominanz und/oder Aggression kann es sich entweder um eine wirkliche Verhaltensstörung oder um eine gewünschte, also anerzogene oder um eine biologische, weil durch Selbstbewusstsein bestätigte Eigenschaft handeln. Vererbte Anlagen zur Dominanz sollten nicht ausgetrieben, sondern auf ein sozialverträgliches Maß korrigiert werden.

Wenn ein selbstbewusst geprägter Hund versucht, dominant zu werden, so ist das noch lange kein Grund, diesen Dominanz-Versuch als Verhaltensstörung zu bezeichnen und zu therapieren – er drückt vielmehr nur eine veranlagte Selbstsicherheit aus. Geht der Versuch jedoch in die Verwirklichung einer Vorherrschaft über, ist sehr wohl Therapie angesagt. Und zwar bei denen, die diese asoziale Dominanz verursacht beziehungsweise zugelassen haben, also bei den Hundehalter:innen.

Der Ball liegt bei uns – den Menschen

Die Hauptaufgabe liegt wie immer beim Menschen. Das beginnt schon beim Spaziergang, bei dem sich der Hund zwar auslassen darf, was auch für seinen Urinhaushalt gilt, wenn er aber bei Fuß gehen soll, fängt der Übergang zur möglichen Hundedominanz an: Ein psychisch starker, dominanter Hund wird versuchen, ständig zu markieren und zu tun, was ihm beliebt. Hier muss der/die Halter:in seinerseits/ihrerseits dominant einwirken und das „grundlose“ Markieren unterbinden – andernfalls ist einer Hundedominanz Tür und Tor geöffnet.

Wer das unter Kontrolle behält, muss erfahren im Umgang mit dominanten Hunden sein. Unerfahrene geraten bei physisch starken Hunden „unter die Pfoten“. Dominanz kann herausgefordert werden, wenn sich selbstsicherer oder unsicherer Hund und Mensch Auge in Auge gegenüber stehen. Wie Nahkämpfer (Boxer), die sich durch diese Augenfixierung (starrer Blickkontakt) herausfordern wollen: Wer ist der Stärkere von uns beiden? Hunde kämpfen anders. Selbstsichere können zum Angriff übergehen, unsichere weichen aus oder greifen aus Angst präventiv an.

Grundsätzlich gibt es auch weniger dominante Hunde – für eine Familie ohnehin die einzig richtige Wahl. Doch Vorsicht vor verallgemeinernden Versprechungen: Auch der als von Haus aus kinderlieb angepriesene Golden Retriever (vor allem Rüden) kann dominant / aggressiv werden.

Wollen Sie mehr über Dominanz & Aggression erfahren?

Gerne gehen wir vertieft auf das Thema ein und beantworten Ihnen Ihre individuellen und persönlichen Fragen.
In Zusammenarbeit mit der Hundeschule Phoenixson

Begegnungen an der Leine XXL

Wann:
Sonntag, 5. Mai 2024 | 14:00 - Open End

Wo:
3122 Kirchberg
(genauer Standort wird bei der Anmeldung bekannt gegeben.)

Kosten:
CHF 40.00 pro Teilnehmer